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Neuseelands Strategie für Energieeffizienz und Umweltschutz

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Neuseeland bezieht etwa 40% seiner Gesamtenergie aus erneuerbaren Quellen, wobei rund 80% des Stroms aus Wasserkraft und Geothermie stammt, während Windenergie, Solarstrom, Bioenergie und Wellenenergie Potenziale für zukünftige Entwicklungen bieten, und das Land sich verpflichtet hat, bis 2025 90% und bis 2035 fast 100% seines Stroms aus erneuerbaren Energien zu beziehen.

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Neuseeland hat den dritthöchsten Anteil erneuerbarer Energien an der Primärversorgung der OECD (nach Norwegen und Island). Ca. 40% der Gesamtenergie werden aus erneuerbaren Ressourcen  bezogen. Der größte Teil davon wird zur Stromerzeugung verwendet. Ungefähr 80% der Elektrizität stammt aus erneuerbaren Energiequellen - insbesondere Wasserkraft und Geothermie.

 

Wasserkraft ist eine wichtige Energiequelle in Neuseeland. Über 50% des neuseeländischen Stroms wird durch Hydrierung erzeugt. Dies geschieht hauptsächlich in großen Wasserkraftwerken in den Einzugsgebieten Manapouri, Clutha, Waitaki und Waikato. Auch zukünftig wird die Stromerzeugung aus Wasserkraft weiterhin das Rückgrat des neuseeländischen Elektrizitätssystems bilden. Bisher gibt es noch technischen Spielraum für die Entwicklung neuer Wasserkraftwerke in Neuseeland, da jedoch die großen Chancen bereits genutzt wurden und ein großes öffentliches Interesse an der Erhaltung unserer Wasserstraßen besteht, sind große Projekte eher unwahrscheinlich.

 

Geothermische Energie ist Wärme, die im Boden erzeugt und gespeichert wird. Neuseeland verfügt über ein reichhaltiges Angebot an geothermischer Energie, da es sich an der Grenze zwischen zwei tektonischen Platten befindet. Das bedeutet, dass die Erdkruste dünner ist und der heiße Erdmantel darunter näher an der Oberfläche liegt. Derzeit liefert Geothermie ca. 17% der inländischen Elektrizität. Die Gesamtkapazität an geothermischer Elektrizität in Neuseeland liegt bei über 900 Mega-Watt. Schätzungsweise gibt es genügend geothermische Ressourcen für etwa weitere 1.000 Mega-Watt. Darüber hinaus könnte mehr geothermische Energie direkt, z.B. als industrielle Prozesswärme oder durch die Nutzung von Abwärme aus geothermischen Kraftwerken, genutzt werden. Geothermische Energieversorgung ist nicht von Wetterbedingungen abhängig, was sie beständig und äußerst zuverlässig macht. Dennoch muss diese sorgfältig verwaltet und überwacht werden, um das Wasser- und Druckniveau der Reservoirs zu kontrollieren sowie Landabsenkungen und -erschöpfung zu verhindern.

 

Windenergie in Neuseeland birgt großes Potenzial, sodass diese weitaus mehr als die derzeitigen 5% der neuseeländischen Elektrizität erzeugt. Niedrige Kosten für den Bau von Windparks sowie die enge Verzahnung von Wind- und Wasserkrafterzeugung bedeuten, dass es zukünftig in diesem Bereich große Projekte geben könnte. Gegenwärtig sind in Neuseeland 19 Windparks in Betrieb oder in Planung, die eine Stromerzeugungskapazität von 690 Mega-Watt bieten. Auf internationaler Ebene hat sich Offshore-Windenergie bedeutend weiterentwickelt. Offshore-Windenergie ist schneller als Onshore-Windenergie und ermöglicht größere Turbinenkapazitäten. Neuseeland hat derzeit keine Offshore-Windparks.

 

Solarstromerzeugung macht derzeit nur einen kleinen Teil der neuseeländischen Energieversorgung und nur 0,24% unserer gesamten erneuerbaren Energien aus. Preissenkungen bei PV-Solaranlagen haben diese bei Hausbesitzern und Unternehmen populärer gemacht, obwohl dies nach wie vor teurer als netzgelieferter Strom ist. Photovoltaik gilt als "störende Technologie", da sie das traditionelle Modell der Elektrizitätsversorgung in Frage stellt. Zusammen mit anderen Technologien (wie fortschrittliche Messtechnik, intelligente Geräte, fortschrittliche Batterien) wird sie in Zukunft wahrscheinlich zu Veränderungen in der Gestaltung des Energiemarktes, der Energiepolitik und der Preisstrukturen beitragen.

 

Bioenergie ist ein Kraftstoff, der aus erneuerbaren organischen Materialien hergestellt wird. Im Jahr 2015 stellte die Bioenergie 7% der gesamten Energieversorgung bereit. Jüngste Innovationen machen es günstiger und einfacher, Biokraftstoffe herzustellen. In Neuseeland werden fortschrittliche Biokraftstoffe, die aus nachhaltigen Rohstoffen wie Holz, Stroh und Abfall hergestellt werden, entwickelt. Forschungen des forstwirtschaftlichen Crown Research Institutes „Scion“ zeigen, dass Bioenergie aus verschiedenen Quellen zukünftig einen beträchtlichen Teil des neuseeländischen Bedarfs an Flüssigkraftstoff decken könnte.

 

Wellen und Gezeiten, die Neuseelands Küstenlinie umspülen, birgen großes Potenzial als Quelle für erneuerbare Energie. Allerdings sind die Technologien, die zur Umwandlung der Ressource in Elektrizität eingesetzt werden könnten, noch nicht ausgereift.

 

Die neuseeländische Labour-Partei, eine der zwei größten Parteien des Landes, hat sich verpflichtet, die Ziele im Bereich erneuerbare Energien zu beschleunigen und stetig voranzutreiben. Bis 2025 sollen beispielsweise 90% und bis 2035 „fast 100%“ des neuseeländischen Stroms aus erneuerbaren Energien bezogen werden.

 

Das Ziel der New Zealand Energy Efficiency and Conservation Strategy 2017 bis 2022, kurz NZEECS, ist eine energieproduktive und emissionsarme Wirtschaft mit den Schwerpunktbereichen erneuerbare und effiziente Nutzung von Prozesswärme, eine effiziente und emissionarme Infrastruktur sowie die innovative und effiziente Nutzung von Elektrizität.

 

Die Bauwirtschaft in Neuseeland boomt. Um den Anforderungen der Urbanisierung und einer stetig wachsenden Bevölkerungsdichte gerecht zu werden, wird ein bisher unerreichtes Maß an Investitionen getätigt.

 

Im Jahr 2019 wurde der Bau von 37.010 neuen Wohneinheiten bewilligt (Referenzmonat: November). Dies entspricht einem Zuwachs von ca. 13% im Vergleich zum Vorjahr und überschreitet damit zum ersten Mal nach 45 Jahren die 37.000er Marke. Auckland als bevölkerungsreichste Stadt in Neuseeland erfuhr dabei den größten Zuwachs. 14.866 der Wohneinheiten wurden in Auckland genehmigt. Die Region Canterbury folgt mit 5310 neuen Wohneinheiten. Insbesondere das Erdbeben im Jahr 2010 hat die Nachfrage nach Unternehmen im Baugewerbe in dieser Region stark stimuliert. 

 

Für Auckland werden Maßnahmen zur Anpassung an die steigende Nachfrage nach Infrastruktur und Wohnungsraum von der Stadt in dem “Auckland Plan 2050“ festgehalten. Der Auckland Plan 2050 ist ein langfristiger Plan zur Stadtentwicklung um sicherzustellen, dass die Stadt in einer Weise wächst, die den Chancen und Herausforderungen der Zukunft entspricht.

Die Region in und um Auckland ist derzeit zu 65% ländliches Gebiet. Approximativ 15.000ha unerschlossene Land- und Küstengebiete wurden bereits als urbane Gebiete identifiziert. Diese bieten in den nächsten 30 Jahren Potenzial für ca. 137.0000 neue Wohnungen sowie ca. 67.000 weitere Arbeitsplätze in der Branche. 

 

Bei dem bereits bestehenden Wohnraum besteht erheblicher Bedarf an Renovierungsmaßnahmen. Das Ergebnis der Volkszählung im Jahr 2018 zeigt: jedes fünfte Zuhause weißt eine zu hohe Feuchtigkeit auf, betroffen sind insbesondere Mieter der Immobilien. Durch die Gesetzesänderung im “Standards-Residential Tenacies Amendment Act 2019“ müssen seit dem 01. Juli 2019 alle Mietobjekte Decken- und Unterbodendämmung aufweisen, soweit dies durchführbar ist (nach Ermessen). Hinzu kommt, dass der Energieverbrauch durch Heizen in neuseeländischen Haushalten mit ca. 34% nach wie vor den größten Anteil am Gesamtenergieverbauch hat, gefolgt von Warmwassser, Beleuchtung und Haushaltsgeräten.

 

Deutsche Technologien in diesem Bereich werden in Neuseeland hinsichtlich ihrer Qualität als sehr gut bewertet und durchaus nachgefragt.  

 

Zudem ist das Thema Smart City in Neuseeland von aktueller Bedeutung. Die Hauptstadt Wellington fokussiert beispielsweise all ihre Unternehmungen auf die Strategie ‚Wellington Towards 2040: Smart Capital‘.

Unumgänglich ist dabei die (Weiter-)Entwicklung sowie die Anwendung sogenannter ‚Smart Build Environment Technologies‘, die ‚smarte‘ Objekte in verschiedenen Bereichen eines Gebäudes einsetzt, um die Effizienz, Sicherheit und Wohnlichkeit des Gebäudes zu steigern.

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